Wolfgang Buchhorn                                       Oeynhausener Str. 5             32602 Vlotho  
Tel.: 05733 6339

 

E i n l a d u n g 

zum Meditationsseminar in Bayreuth, Jugedherberge, 3. –5.Mail 2024. Unser Thema ist diesmal  
    
Verletzlichkeit statt Macht und Ohnmacht

Wir leben in einer Zeit, die bestimmt ist von Erfahrungen und Eindrücken der Macht und Ohnmacht sowie der damit einhergehenden der Verletzlichkeit. Das zeigte uns die Corona-Pandemie mit aller Wucht, die tatsächliche oder versuchte Tötung von Lehrern, Politikern, Widerstandskämpfern wie Nawalny. Die Klimakatastrophe, schließlich die Bedrohung der Demokratie durch Rechts-extremismus. So scheint mir, ist Verletzlichkeit eine Grundsignatur nicht nur der menschlichen Gesellschaft und seiner Existenz, sondern allen Lebens überhaupt.

Verletzlich ist der Mensch, weil das Unvorhersehbare nicht abgeschafft werden kann. Wir können jederzeit mit Widrigem konfrontiert werden, niemand ist davor gefeit. Nach der Pandemie sind es nun die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, die uns überaus schmerzhaft an das Unvorhergesehene erinnern und diese Ereignisse fordern uns zu einem neuen Denken auf. Das berührt nicht nur unsere körperliche, sondern vlt. in größerem Maße unsere seelische Verletz-lichkeit, ausgedrückt im Sagen und Hören von Sprache, in Glaubenssätzen der Selbstverletzung. Macht, Ohnmacht oder das Herrschaftsdenken in autoritären Strukturen suggerieren, dass Sicherheit möglich ist, doch das trügt; so trügt auch die Sehnsucht nach „heiler Welt der Ver-gangenheit“ oder der Abschottung von der Welt des Wandels.

Jeder Mensch in seiner vielfältigen Vernetzung ist von Grund auf verletzlich - und nicht nur er: mit ihm ist es auch das Tier, die Pflanze, also das Lebendige. So gilt es, das Lebendige von seiner Grundverletzlichkeit her neu zu denken. Welche Kultur ist im Bewusstsein der Verletzlichkeit notwendig? und wie müssen wir unser Bild vom Menschen und von der Welt ändern, wenn wir die Verletzlichkeit von Welt-Natur zum Ausgangs- und Zielpunkt unseres Lebens machen? Eine große Frage, ob es eine Antwort gibt, weiß ich (noch) nicht.

Bringe bitte eien Wolldecke und lockere Kleidung zum Bewege mit; ebenso das oder ein Tagebuch oder ähnliches mit; festes Schuhwerk ist sinnvoll für das Spazierengehen in der Mittagpause im nahen Wald, wenn es das Wetter erlaubt.
 
Das Seminar beginnt am Freitag, 3.Mai 2024 um 18.oo Uhr und wird am Sonntag gegen 12.3o nach der Abschlussrunde enden.
 
Ich wünsche Dir bis zum Beginn des Seminars eine ruhige Vorbereitungszeit und natürlich eine stressfreie Anreise ... So freue ich mich auf Dich, um mit Dir zu untersuchen, ob und wie wir eine humane Haltung  in aller Verletzlichkeit kultivieren können und uns weder einer autoritären, gar neofaschistischen Macht unterwerfen noch in Ohnmacht versinken.



Dein
Wolfgang